Über mich

Im Oktober 1989 habe ich mein Musikstudium an der „Musikhochschule des Saarlandes“ mit dem Diplom als „Musiklehrer für Gitarre“ beendet. Seit dieser Zeit unterrichte ich als freischaffender Musikerzieher und war bzw. bin zusätzlich als Gitarrenlehrer an verschiedenen Musikschulen im Saarland tätig.

Die Anforderungen meiner Tätigkeit reichen von der Unterweisung von Kindern im Grundschulalter, einzeln oder in Kleinstgruppen, über den Einzelunterricht von Jugendlichen bis hin zu dem mit Erwachsenen bis weit ins Rentenalter hinein. Die Arbeit mit diesen, sehr verschiedenen Menschen fordert mich täglich aufs Neue und macht mir große Freude. Die Fähigkeit, mich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse jedes Einzelnen einzustellen, beruht vor allem auf meiner langjährigen Unterrichtserfahrung. Schon im Alter von 16 Jahren habe ich mit dem Unterrichten begonnen. Es gab seitdem, außer einer kurzen Phase während meines Musikstudiums, keine längere Zeitspanne, in der ich nicht als Musiklehrer tätig war.

Meinen ersten Gitarrenunterricht erhielt ich im Alter von zehn Jahren in meiner Geburtsstadt Hamburg bei dem Schulmusiker Heinrich Paff. Durch ihn und einen sehr guten Musikunterricht am Gymnasium wurden mir Grundlagen im Gitarrenspiel und in der Musiktheorie vermittelt, die mir noch heute nützlich sind. Nach einer längeren Unterrichtszeit bei den Gitarrenlehrern Dante Avila sowie Peter Fläschner, die mir halfen, mich auf ein Musikstudium am „Hamburger Konservatorium“ vorzubereiten, begann ich dieses 1983 bei dem Gitarristen Bernd Ahlert. In seiner Person zeigt sich beispielhaft die Verbindung von ausübendem Künstler und starker Lehrerpersönlichkeit. In seinem Unterricht wurde mir deutlich, dass das bloße Abspielen der Noten für einen guten musikalischen Vortrag nicht ausreicht, sondern dass der Künstler seine ganze Kraft auf die musikalische Gestaltung legen sollte.  In dieser Zeit besuchte ich auch einen Meisterkurs bei dem Virtuosen Wolfgang Lendle, der bei mir einen tiefen Eindruck hinterließ, und nahm einige wertvolle Unterrichtstunden bei Michael Koch, Gitarrendozent am Mainzer Konservatorium. Er weckte mein Interesse am Klangfarbenreichtum der Gitarre. Mit diesen Lehrern bereitete ich mich auf die Aufnahmeprüfung an der „Musikhochschule des Saarlandes“ vor. Hier setzte ich ab 1985 mein Studium bei dem aus Prag stammenden Professor Jiri Jirmal fort. Diese letzten Jahre der Ausbildung an der Gitarre waren von Jirmals Vorstellung bestimmt, dass jede musikalische Gestaltung ein möglichst umfassende technische Sicherheit am Instrument voraussetzt, denn musikalische Gestaltungskraft und technisches Vermögen bilden eine Einheit. Auch wenn ich seine Ansprüche zu dieser Zeit noch nicht immer erfüllen konnte, habe ich mir seine Gedanken doch zu eigen gemacht und versuche auch in meinem Unterricht die Zusammengehörigkeit beider Elemente des Musizierens immer wieder deutlich zu machen. Ich ermuntere den Schüler, sich auf die Mühe, eine gute technische Grundlage zu erarbeiten, einzulassen, um dann um so sicher und freier musizieren zu können. 

Das zweite Fundament neben der eigentlichen Ausbildung am Instrument ist für den Musiklehrer das Studium der Musiktheorie. Zu dieser gehören die Fächer Kontrapunkt, Harmonielehre und musikalische Analyse sowie deren Anwendung in der Gehörbildung und Satzlehre. Satzlehre meint hier die Erarbeitung eines musikalischen Satzes, d.h. eines Arrangements z.B. für Chorsänger oder Instrumentalgruppen. Auch wissenschaftlich Fächer wie Akustik, Formenlehre und Musikgeschichte und pädagogisch orientierte wie Fachmethodik, allgemeine Pädagogik und eine Einführung in die Psychologie spielen in der Ausbildung eines Musiklehrers eine wichtige Rolle. Den ersten Unterricht in diesen Fächern erhielt ich in den Jahren 19980 bis 1983 an der heute leider nicht mehr existierenden „Heinrich-Schenker-Akademie“ in Hamburg. Hier lernte ich bei dem Komponisten Felix-Eberhard von Cube, einem direkten Schüler des bedeutenden Musiktheoretikers Heinrich Schenker. Von Cube war für viele ein unbequemer Gelehrter. Gestützt auf seine geniale musikalische Begabung und sein enormes Wissen über die theoretischen Grundlagen der Komposition sowie eine umfassende humanistische Bildung stellte er die moderne klassische Musik  seiner Zeit in Frage und vertrat seine Überzeugungen mit beeindruckender Standhaftigkeit.  Von allen Lehrern hat er mein musikalisches Denken am meisten beeinflusst und seine Anregungen fließen noch heute in meinen Unterricht ein. Einen weiteren bleibenden Eindruck machte auf mich der Komponist Hans-Georg Lotz, der am „Hamburger Konservatorium“ das Fach „Formenlehre“ unterrichtete, indem er Strukturen der Musik so klar analysierte und formulierte, dass sie leicht zu begreifen und zu erklären sind.

Die Qualifikation eines Musiklehrers kann für mich als ein Dreiklang verstanden werden aus

  • dem Bedürfnis zu lehren, d. h. dem Wunsch, dem Schüler durch die musikalische Bildung einen weiteren persönlichen Erfahrungsraum zu eröffnen.
  • umfassender Kenntnis  im Umgang mit dem Instrument
  • der Fähigkeit zur Vermittlung musiktheoretischer Grundlagen, um ein Musikstück als Kunstwerk zu erfassen.

Ich hoffe, diesen hohen an mich selbst gestellten Anforderungen auch gerecht zu werden.