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Aktuelles

An dieser Stelle sollen in größeren zeitlichen Abständen Hinweise auf aktuelle Ereignisse stehen, die das Thema Gitarre in irgendeiner Weise betreffen. 
Sie bekommen hier Informationen, die Sie vielleicht interessieren oder die Ihnen nützlich sein können.

  • Das Vermächtnis des Andres Segovia oder von Segovia bis Montes

    09. Juni 2023

    Als meine Beziehung zur Gitarre vor vierzig Jahren zu einer Liebe wurde, gab es im Wesentlichen drei Propheten, die die Botschaft der Gitarre in die Welt trugen.

    Jeder von ihnen gastierte einmal im Jahr in Hamburg, meiner Heimatstadt, im großen Saal der Hamburger Musikhalle, heute Laeiszhalle, und selbstverständlich musste ich bei diesen Sternstunden dabei sein.

    Einer dieser Propheten war Narciso Yepes, der einer alten Tradition der Zupfinstrumentenspieler folgte und das Instrument um vier weitere Basssaiten erweiterte, um den Klang durch zusätzliche Resonanztöne zu verstärken und um sich das reiche Repertoire der Laute besser erschließen zu können.

    Vor allem aus dem zweiten Grund bin ich ihm gefolgt und spiele bis heute auf einer Gitarre, die sogar um eine elfte Saite erweitert ist, denn für die Lautensuite in G-Moll von J.S. Bach fehlte noch ein tiefes Kontra-G; und auch bei anderen Werken für die Barocklaute kann ich diese zusätzliche Saite sinnvoll einsetzen.

    Ein weiterer Botschafter der Gitarre war Julian Bream, der es stets verstand, bedeutende, zeitgenössische, vor allem englische Komponisten für das Instrument zu begeistern und damit zur Bereicherung unseres Repertoires maßgeblich beitrug. Gleichzeitig lag ihm die reichhaltige und qualitativ bedeutende Literatur der englischen Renaissancelaute am Herzen, die bis heute einen wichtigen Teil des Gitarrenrepertoires ausmacht. Er selbst trug diese Werke auch auf einer für ihn speziell konstruierten Laute vor und spielte auch gerne beide Instrumente in einem Konzert.

    Der berühmteste und vielleicht bedeutendste Gitarrenvirtuose dieser Zeit, aber etwas älter als die anderen, war sicherlich Andres Segovia.

    Wie kein anderer verstand er es, seine eigene Person zu einer genialischen Künstlerpersönlichkeit zu stilisieren, vergleichbar nur mit der des Cellisten Pablo Casals oder den bildenden Künstlern Pablo Picasso und Salvatore Dali, um hier nur einige der großen Namen aus dem Spanien der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu nennen. Ihnen fühlte er sich ebenbürtig. Auch wusste er als einer der ersten die Möglichkeiten der Schallplattenaufnahme zu nutzen, um seinen weltweiten Ruhm zu begründen.

    Segovia hat wiederholt vor allen drei Ziele formuliert, die er mit seiner Kunst erreichen wollte:

    Zunächst war sein Anspruch, als Künstler gleichwertig neben den anderen Meistern der klassischen Musik gesehen zu werden. Er wollte das Gitarrenspiel auf dem gleichen Niveau präsentieren, wie man es vom Klavier und der Violine her kannte.

    Für ihn war es selbstverständlich, in den gleichen bedeutenden Konzertsälen zu spielen und in den gleichen Konzertreihen aufzutreten wie diese. Dieses Ziel hat er für sich sicherlich in vollem Umfang erreicht und ist damit späteren Gitarrenvirtuosen bis heute ein Vorbild geblieben.

    Zum anderen hatte er den Wunsch, das Repertoire der Gitarre um Werke zu erweitern, die mit dem des Klaviers zumindest vergleichbar sind. So regte er viele Komponisten, mit denen er Kontakt hatte, an für die Gitarre zu schreiben. Anders als Bream scheute er sich aber vor experimentellen modernen Klängen, was ihm bis heute zum Vorwurf gemacht wird. Immerhin entstanden so die wichtigen Sonaten, Suiten und anderen Werke von Ponce, Castelnuovo-Tedesco, Turina, Torroba und Mompou, deren Kompositionen heute fest im Repertoire der Gitarre verankert sind. Ebenso wäre die Gitarrenmusik von Joaquin Rodrigo ohne Segovia wohl nicht in dieser Menge entstanden.

    Man muss also zugestehen, dass er auch dieses Ziel im Wesentlichen erreicht hat.

    Der dritte große Bereich, den er durch seine Arbeit und seine beispielhafte Kunstausübung befördern wollte, war die Ausbildung von professionellen Gitarristen und Gitarristinnen gleichwertig neben den traditionellen klassischen Instrumentalisten in den Ausbildungsstätten für professionelle Künstler, also den Staatlichen Konservatorien und Musikhochschulen, zu etablieren.

    Er wollte erreichen, dass an diesen Einrichtungen auch Professuren für Gitarrenspiel entstehen und damit das notwendige Niveau für zukünftige Künstlerpersönlichkeiten sowie für die künstlerische Ausbildung in der Breite gesichert wird.

    Am 2.6.1987 verstarb Andres Segovia im Alter von 94 Jahren in Madrid.

    Im Jahre 2014 wurde Stefan Jenzer nach langer Zeit als Lehrbeauftragter für Gitarre an der „Hochschule für Musik Saar“ zum Professor für Fachdidaktik der Gitarre und Schulpraktisches Gitarrenspiel sowie als Hauptfachlehrer für Gitarre berufen. Außerdem unterrichtet er Kammermusik und übernahm die Leitung des Gitarrenensembles der Hochschule.

    Am 25.5.2023 gab Sebastian Montes in Saarbrücken sein Antrittskonzert als erster Professor für Gitarre, dessen Professur ausschließlich dem künstlerischen Gitarrenspiel gewidmet ist.

    Manchmal brauchen die Dinge etwas länger, aber damit hat der große alte Meister sein Ziel auch in Saarbrücken letztendlich in vollem Umfang erreicht.

    Dem neuen Professor Sebastian Montes gratuliere ich von ganzem Herzen zu seiner neuen Anstellung und wünsche ihm für die Zukunft viel Erfolg in seiner weiteren künstlerischen und pädagogischen Tätigkeit.

    Für mich und meine Schüler/innen hoffe ich auf viele Veranstaltung unter seiner Mitwirkung, in der die Gitarre den Stellenwert einnimmt, den sie verdient: die Gitarre, die in einzigartiger Weise größte Vielfalt in Ausdruck und Klangfarbengestaltung, mit größter Einfachheit in der Konstruktion zu verbinden weiß.

    Am Montag, den 26.6.2023 können Sie um 19.00 Uhr die Studierenden von Prof. Stefan Jenzer im Konzertsaal der HfM hören und sich selbst einen Eindruck verschaffen.

    Segovia hätte sicher seine Freude daran gehabt und wenn auch Sie Lust haben, in die Welt der Gitarrenmusik einzutauchen, wenden Sie sich gerne an mich.

    Mir wäre es eine große Freude, wenn ich Sie auf diesem neuen und spannenden Weg begleiten dürfte.

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