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Musiktheorie für Gitarristen

Die Musiktheorie ist eigentlich unabhängig vom Instrument und beschäftigt sich mit der Musik selbst. Sie betrachtet die Töne, aus der Musik besteht, deren Verhältnis zueinander und wie aus diesen Melodien Akkorde oder Begleitstimmen werden. Sie untersucht außerdem Phänomene wie Takt und Rhythmus und beschreibt, wie man dieses mit Notenzeichen festhält, damit ein Musiker auf einem Instrument spielen kann, was ein Komponist erdacht hat. Mein Instrument ist die Gitarre und sie ist auch das Werkzeug, welches ich im Unterricht benutze, um die genannten Themen der Musiktheorie zu verdeutlichen. Es liegt nahe, dass sich auch der Schüler dieses Instrumentes bedient, und dass dann auch Musikbeispiele besprochen werden, die dem Repertoire der Gitarre entstammen.

Zunächst werden die Grundlagen der Musiktheorie erarbeitet und immer wieder die Frage nach dem „Warum?“ gestellt.

Warum bestehen z.B. „normale“ Tonleitern aus 7 Tönen und warum gerade aus diesen?
Warum ist die harmonische Moll-Tonleiter etwas „Künstliches“ und die Dur-Tonleiter etwas „Natürliches?
Warum besteht ein C-Dur-Akkord aus den Tönen c – e - g und nicht aus anderen?
Wir versuchen, den „Regeln“ der Musiktheorie auf den Grund zu gehen und ihre Herkunft zu erklären. Später werden dann Stücke des Gitarrenrepertoires exemplarisch auf diese Aspekte hin angeschaut und analysiert. Der Bedeutung der einzelnen Töne wird nachgespürt und ihr Wert im Bezug auf das Ganze hin untersucht.

Zwei Ziele sollen mit dieser Arbeit vor allem erreicht werden.: Zum einen wird die Musik durch die genaue Betrachtung ihres Aufbaus und ihrer Zusammenhänge besser verstanden. So wird klar, dass in einen musikalischen Kunstwerk kein Ton verändert oder weggelassen werden kann, ohne das Bild vom Ganzen zu verändern. Zum anderen hilft diese Beschäftigung mit den Details der Musik auch in erheblichem Maße, die Sicherheit im Auswendig-Spielen zu verbessern.

Das Auswendig-Musizieren stellt für sich genommen keinen höheren Wert dar als das Musizieren nach Noten, aber es macht beim Vortrag vor einem Publikum auf dieses einen besonderen Eindruck. Oft sagen Zuhörer nach einem Konzert, der Künstler habe wunderbar gespielt und das alles auch noch auswendig! In diesen Worten drückt sich die Anerkennung der künstlerischen Leistung und zusätzlich die Bewunderung für die gezeigte Gedächtnisleistung aus. Diese scheint dem Laien besonders eindrucksvoll, weil er nicht nachvollziehen kann, wie sich jemand so viele Töne auf einmal merken kann.

Wichtiger als der gute Eindruck, den der Künstler beim Publikum hinterlässt, wenn er auswendig spielt, ist aber seine „Befreiung“ von den Noten. Das Lesen der Noten ist nicht mehr nötig, sie also von außen ins Bewusstsein zu bringen, um sie von hier an die Hände weiterzuleiten. Die Musik kommt direkt aus dem Gedächtnis und fließt ohne Umwege in die Finger, die ihr Ausdruck verleihen. Der Künstler sieht quasi während das Vortrags in sich hinein und befreit sich so von äußeren Eindrücken. Im Idealfall wird die Außenwelt beim Musizieren unwichtig und die Aufmerksamkeit und Konzentration ganz auf die künstlerische Gestaltung gerichtet. In diesem Moment spielt der Musiker, als wenn die Musik gerade in diesem Augenblick von ihm geschaffen würde. Hier ist der Vergleich mit der Jazz-Musik möglich, wo das kreative Erschaffen von Musik und das nach außen hörbare Gestalten fast gleichzeitig geschehen. Im Unterschied dazu wird in der klassischen Musik der Notentext vorher detailliert einstudiert und die Kreativität des Musikers beschränkt sich auf die Gestaltung der Musik. Auch wenn diese in ihren Grundzügen schon überlegt und vorbereitet wurde, gibt es auch hier  immer noch Möglichkeiten der spontanen Veränderung. Das „Verstehen“ von Musik und das auswendige Spielen ist also keine Zauberei, sondern das Ergebnis einer intensiven Beschäftigung mit ihr und ihrer theoretischen Grundlagen. Genau dieses ist der Inhalt des Angebotes „Musiktheorie für Gitarristen“, welches unabhängig vom eigentlichen Instrumentalunterricht ist. Ich möchte hiermit auch Gitarrenschüler anderer Lehrer ansprechen, ohne dass ich sie damit als Instrumentalschüler an mich binden will. Der von mir angebotene Unterricht ist als Ergänzung zum Instrumentalunterricht zu verstehen und kann die Arbeit meiner Kollegen unterstützen.

Sollten Sie an diesem Zusatzangebot Interesse haben, wenden Sie sich bitte telefonisch an mich, um alle weiteren Fragen in einem persönlichen Gespräch zu klären. Ich danke Ihnen.