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Aktuelles/Archiv

Koblenzer Gitarrenfestival: Impressionen und Vorausschau

Ein außergewöhnliches und herausragendes Ereignis für jeden Freund der klassischen Gitarre ist das jährlich stattfindende Internationale Gitarrenfestival in Koblenz, ganz in unserer Nähe.

Vor einigen Jahren war ich schon einmal Gast dieses Festivals und war damals sehr beeindruckt von der Vielzahl von international bekannten und bedeutenden Gitarristinnen und Gitarristen, die zu Gast waren. Am Folgetag hielten diese Meisterklassen für junge Künstlerinnen und Künstler, Musikstudierende, die sich auf Prüfungen und Wettbewerbe vorbereiten, sowie für alle, die auf hohem Niveau das Gitarrenspiel beherrschen und trotzdem das Bedürfnis verspüren, sich weiter zu bilden und Rat einzuholen.

Im letzten Jahr war der Termin für das Festival wegen der Corona- Pandemie von der Woche vor Pfingsten in die Herbstferien verlegt worden, sodass ich nach langer Zeit ein weiteres Mal teilnehmen konnte, da ich selbst in den Schulferien keinen Unterricht gebe.

Es waren fünf Übernachtungen in der Jugendherberge Festung Ehrenbreitstein oberhalb des Deutschen Eck, am Zusammenfluss von Saar und Mosel gebucht und so konnte ich fünf Tage mit Gitarrenmusik verbringen und am Abend, nach den Konzerten, mit meiner Frau an der Seite und einem Glas Wein in der Hand von der Festungsmauer über das erleuchtete Koblenz blicken. Eindrücke, an die ich sehr gerne zurückdenke.

Nachdem ich am Vormittag selbst schon geübt hatte, begab ich mich in die städtische Musikschule, um den Meisterklassen beizuwohnen, einer sehr guten Möglichkeit, die Künstler auch abseits des Podiums kennenzulernen und ihnen beim Unterrichten zuzusehen und zuzuhören. Da das Unterrichten des Gitarrenspiels mein Beruf ist, war dies für mich natürlich besonders interessant.

Am Abend gingen wir gemeinsam in die Konzerte, welche in einem kleinen Saal der Rhein-Mosel-Halle stattfanden. Das erste Rezital wurde von David Russel bestritten, einem in Fachkreisen seit Langem bekannten und international etablierten Virtuosen. Russels Programm bestand im Wesentlichen aus seinen eigenen Transkriptionen von barocken Meisterwerken, von Bach und Scarlatti, aber auch von dem im Gitarrenrepertoire sonst eher nicht vertretenden Johann Kuhnau. Einzig eine Sonatina von Jorge Morel war ein originales Werk für Gitarre.

Russel führte mit Erläuterungen zu den Stücken und Anekdoten aus seinem Künstlerleben durch das Programm, was manchem Zuhörer wahrscheinlich sehr gefallen hat. Ich persönlich mag es mehr, wenn ich Informationen über die Werke aus einem Programmheft entnehmen kann und das Konzert sich ausschließlich auf die Darbietung der Kunst beschränkt. So hinterließ sein Beitrag zum Festival bei mir einen gespaltenen Eindruck. Sein Vortrag war beeindruckend und ohne Makel, die Auswahl der vorgetragenen Stücke und die Form des Konzertes konnten mich aber nicht vollständig überzeugen.

Das genaue Gegenteil, die letztgenannten Aspekte betreffend, war für mich der Auftritt von Petrit Ceku am folgenden Tag. Ceku präsentierte zwei groß dimensionierte Werke unseres Repertoires mit einer kleinen, mir bis dahin unbekannten Serenade von Sofia Gubaidulina als Mittelteil des Programms.

Eines der großen, mehrsätzigen Werke war die Sonata Romantica von Manuel Maria Ponce, ein sehr bekanntes und viel gespieltes Stück, welches dem Spieler ein hohes Maß an Fertigkeit und Durchhaltevermögen abverlangt. Ceku meisterte diese Aufgabe mit Bravour und war im Stande, den ganzen kompositorischen Reichtum des Werkes an den Hörer zu vermitteln. Eine großartige Leistung!

Bei dem Vortrag der Grande Sonate op. 25 von Fernando Sor hat er sich darin dann allerdings noch selbst übertroffen. Sor war für mich bis dahin eher der Meister der kleinen Form und die große Form der Sonate schien er mir nicht wirklich überzeugend ausfüllen zu können.Seit diesem Abend muss ich mein Urteil in diesem Punkte allerdings revidieren. Der ganze Reichtum von Sors Komposition wurde mir mit dem Vortrag von Petrit plötzlich deutlich und beschämt musste ich feststellen, dass der von mir empfundene Mangel eher auf die Beschränktheit meines eigenen Spielvermögens als auf die Beschränktheit der Komposition oder des Komponisten zurückzuführen war: eine für einen „alten Hasen“ sehr heilsame Lehre. Und so gelobe ich Besserung, wenn ich mich nach langer Zeit ein weiteres Mal mit dem Stück befassen sollte. Ich werde mehr studieren, mehr nachdenken und besser üben, denn Sor und seine Sonate haben diese Mühe verdient.

Auch Marcin Dylla, dessen Konzert wir am dritten Tag besuchten, gehört wie Petrit Ceku zur Generation der jungen Virtuosen, die mich mit ihrer unglaublichen Virtuosität immer wieder in Erstaunen versetzt und beeindruckt. Dylla hatte sich allerdings mit der e-Moll Suite BWV 996 und den Collectici intim von Vincente Asencio Ziele gesetzt, die er nicht immer erreichen konnte.

War er durchaus in der Lage, die mit spanischen Manierismen gespickten Stücke von Asencio, dem Lehrer von Narciso Yepes, durchaus überzeugend darzubieten, so gelang ihm dieses bei Bach nicht mit der gleichen Perfektion. Seine selbst gewählten schnellen Tempi führten dazu, dass er doch an manchen Stellen „verunglückte“ und ihm sein Gedächtnis kleine Streiche spielte. Am Ende waren hier wahrscheinlich mangelnde Konzentration und zu viel Anspannung, die man ihm während seines Vortrags anmerken konnte, der Grund für diese gelegentlichen Ausrutscher. Es ist vielleicht auch waghalsig und nicht klug, ein so gewaltiges Werk wie die Bachsuite an den Anfang eines Konzertes zu stellen.

Nach einem außerordentlichem Konzert mit einem außerordentlichen Spieler am Mittwoch, mit ausschließlich zeitgenössischer, meist polnischer Musik - Lukasz Kuropaczewski spielte sage und schreibe drei Uraufführungen von zeitgenössischen Komponisten an einem Abend sowie die „Aria e Cadenca“ von Penderecki und „Tryptych“ von Krzysztof Meyer - folgte der Höhepunkt an unserem letzten Abend mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie und den beiden Solisten Aniello Desiderio und Zoran Dukic, welcher dieses Mal im großen Saal der Rhein-Mosel-Halle stattfand.

Eingerahmt wurde das Konzert von zwei reinen Orchesterstücken, die passend zu den beiden am Abend aufgeführten Gitarrenkonzerten von Joaquin Rodrigo ebenfalls spanische Themen aufgriffen.

Den Gitarrenpart in der für Andres Segovia geschriebenen „Fantasia para un gentilhombre“ übernahm Zoran Dukic souverän und überzeugend.

Das relativ oft aufgeführte, aber immer wieder berührende und begeisternde „Concierto Aranjuez“ durfte Aniello Desiderio interpretieren, welcher sich mittlerweile von einem aufstrebenden jungen Gitarrenvirtuosen zu einem im besten Sinne „Altmeister“ des künstlerischen Gitarrenspiels entwickelt hat, welcher technische Perfektion mit überragender musikalischer Gestaltungskraft scheinbar mühelos verbinden kann. Ein Künstler der Extraklasse.

Wenn Sie sich nun fragen warum ich Ihnen so ausführlich über diese Konzerterlebnisse berichte, die doch immerhin schon einige Zeit zurückliegen, so liegt es daran, dass ich Ihr Interesse wecken und Sie neugierig machen wollte, die diesjährige Ausgabe des Festivals zu besuchen.

In der Woche vor Pfingsten haben Sie selbst die Gelegenheit, in die Welt der klassischen Gitarre einzutauchen, exquisite Konzerte zu erleben, den Künstlerinnen und Künstlern, wenn Sie mögen, beim Unterrichten zuzuschauen oder den gleichzeitig stattfindenden internationalen Gitarrenwettbewerb zu verfolgen. Sie können auch die Instrumente der Gitarrenbauer bestaunen, welche dort ihre Arbeiten am Rande der Veranstaltungen präsentieren. Wenn Sie selbst aktiv Gitarre spielen, möchten Sie vielleicht sogar eines dieser Instrumente für sich erwerben.

Wenn dann noch der Wunsch aufkommen sollte, dass Sie Ihr Gitarrenspiel weiterentwickeln möchten oder vielleicht auch erst in die Grundlagen eingeweiht werden wollen, so stehe ich Ihnen gerne als Lehrer zur Verfügung.

Das Gitarrenspiel anderer zu betrachten, kann aufregend sein und begeistern, selbst zu spielen ist ein Abenteuer.

Ida Presti und die Sarabande von Francis Poulenc

Nachdem es, durch die anhaltende Pandemie bedingt, in unserer Region seit langem keine Konzerte mit klassischer Gitarrenmusik zu hören gab, erleben wir zur Zeit erste Versuche, den Konzertbetrieb wieder aufzunehmen. Verbunden sind diese Veranstaltungen natürlich mit besonderen Bedingungen und Auflagen, welche sich  auch kurzfristig ändern können, da sie der pandemischen Situation ständig angepasst werden müssen.
Ich habe bisher kaum Konzerte besucht und mich in dieser Kulturpause in den unendlichen Weiten des Internets auf die Suche nach interessanten Informationen über Künstler und Werke gemacht habe, die für meine Arbeit als Gitarrenlehrer wichtig sein könnten.
Grundsätzlich lasse ich mich in meinem Unterricht von einem selbst erstellten Fahrplan leiten. Wenn meine Schülerinnen und Schüler eigene Ideen einbringen, weiche ich aber auch gerne davon ab und gehe auf deren Wünsche bezüglich des Repertoires ein.
Zusätzlich zu den festen Stationen dieses Fahrplans und der Erarbeitung dieser besonderen Wünsche weise ich auf Stücke unseres Repertoires hin, die in irgendeiner Weise eine außergewöhnliche Stellung einnehmen. Diese kommt ihnen z.B. zu, weil sie auch Musikfreunden bekannt sind, die mit der klassischen Gitarre sonst keine Berührungspunkte haben. Im besonderen Maße gilt das z.B. für die berühmte „Anonyme Romanze“ oder die „Bourrée“ von J.S.Bach aus seiner Lautensuite in e- Moll. In der Version der Rockgruppe Jethro Tull ist dieser kleine Barocktanz sehr bekannt geworden.

Eine besondere Stellung können aber auch Werke für Gitarre einnehmen, die dem großen Publikum gar nicht geläufig sind und den Gitarristinnen und Gitarristen, die nicht professionel Gitarre spielen, oftmals auch nicht. Zu dieser Gruppe gehört die „Sarabande“ von Francis Poulenc. Als sein op.179 ist sie 1960 in gedruckter Form erschienen. Mehrfach habe ich sie nun schon im Unterricht erarbeitet. Sie ist das einzige Werk für Gitarre von Poulenc, der durchaus zu den führenden und bedeutenden Komponisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezählt werden darf. Es handelt sich um ein kurzes Musikstück in drei Teilen, das anmutet, als wäre es für eine einzelne Violine geschrieben. Durchsichtig und licht erscheint der Notensatz in der französischen Originaledition, die die handschriftliche Vorlage von Poulenc wahrscheinlich korrekt wiedergibt. Hauptsächlich handelt es sich um die Darstellung von Zweiklängen, sowie einstimmigen und dreistimmigen Passagen, die stets mit zwei oder drei Noten übereinander im gleichen Rhythmus notiert und gemeinsam in eine Richtung gehalst sind. Eine für die Violine typische Schreibweise. Verfolgt man die einzelnen Stimmen und ergänzt die rhythmischen Notenwerte in horizontaler Richtung, ergibt sich jedoch ein tatsächlich zwei- und dreistimmiger polyphoner musikalischer Satz. In der Gitarrenmusik wird diese Polyphonie mit einer entsprechender Schreibweise deutlich gemacht, mit der Poulenc offensichtlich nicht vertraut war. In meinem Unterricht benutze ich deshalb zunächst eine von mir selbst angefertigte Notation, in der der eigentliche Stimmverlauf korrekt notiert und gut nachvollziehbar dargestellt ist. Auf die originale Notation verweise ich erst später, um sie niemandem vorzuenthalten. Durch den Vergleich kann ich auf diese Weise auch gleich auf die die Wichtigkeit einer richtigen Notation hinweisen.
Der Grund, dass Poulenc sich in diesem einen Fall mit der Gitarre beschäftigt, für die er sich ansonsten als Komponist nicht interessiert, ist mir nicht bekannt. Wahrscheinlich ist aber, so denke ich, dass die Bekanntschaft mit Ida Presti oder einem anderen, zu dieser Zeit bedeutenden Gitarristen hierbei ausschlaggebend war.

Ida Presti, 1924 in Suresnes in Frankreich geboren, ist in den 60er Jahren auf dem Höhepunkt ihrer genialen Meisterschaft. Nach einer solistischen Karriere gründet sie zusammen mit ihrem Ehemann Alexandre Lagoya ab 1952 das bis dahin einzigartige und weltweit beachtete Gitarrenduo Presti-Lagoya. Beide verbinden herausragende musikalische Darstellungskraft mit einer phänomenalen Spieltechnik. Offensichlich hat die Kunst von Ida Presti bei Poulenc einen tiefen Eindruck hinterlassen. Entweder schreibt er nun für sie dieses kleine Gitarrenstück, das ihr auch zugeeignet ist, oder er greift auf einen schon vor längerer Zeit entstandenen Versuch, für Gitarre zu schreiben, zurück und bittet die berühmte Gitarristin, diesen für ihn mit einem geeigneten Fingersatz einzurichten. Einem Kleinod der Gitarrenmusik, in dem sie nicht ihre technische Virtuosität präsentieren muss, sondern ihre lyrischen Stärken ganz zum Ausdruck bringen kann.
Ich stelle mir nun vor, wie er ihr dieses eigentlich unbeholfen notierte Werk in die Hände legt und sie die offensichtlichen Schwächen der Darstellung natürlich sofort erkennt. Aber, und das wird aus der vorhandenen gedruckten Ausgabe deutlich, sie sieht auch die hohe Qualität der Komposition und erliegt nicht der Versuchung, wie ich es getan habe, die Schreibweise des Komponisten zu verbessern. Sie behält die ursprüngliche Notation von Poulenc respektvoll bei. Es gelingt ihr die musikalische Struktur durch einen hervorragend durchdachten Fingersatz deutlich werden zu lassen, der ihr tiefes Verständnis der Musik und der musikalischen Möglichkeiten der Interpretation offenbart. Klug bezieht sie durch ihren Fingersatz das Spiel mit verschiedenen Klangfarben mit ein und bekommt damit einen deutlichen Anteil am kreativen Potential des Stückes. Ob das orchestrale Klangfarbenspiel ihre Idee war, oder ob sie die Gedanken von Poulenc hierzu nur praktisch umgesetzt hat, bleibt allerdings unklar.
Wenn Sie Bekanntschaft mit der großen Künstlerin Ida Presti machen wollen, die übrigens auch als Komponistin sehr begabt war, so bietet Ihnen das Internet hierzu einige, wenn auch nicht sehr zahlreiche Gelegenheiten. Die Sarabande von Poulenc ist leider als Aufnahme von ihr nicht darunter.

Unten finden Sie einige Links, die Sie auf die entsprechenden Seiten führen.
Sollten Sie Lust bekommen haben, sich als fortgeschrittene Spielerin oder Spieler selbst an dieser besonderen Musik zu versuchen, so bin ich als Gitarrenlehrer gerne bereit Ihnen dabei zu helfen.

https://www.youtube.com/results?search_query=ida+presti
https://www.youtube.com/watch?v=rM3SLRwfJ3k
https://www.youtube.com/watch?v=Mc2idZ9lXz0

Musikunterricht in der Coronakrise - Die neue Realität

Seit einiger Zeit ist auch der instrumentale Einzelunterricht wieder ausdrücklich erlaubt. Fast alle meine Schüler*innen nehmen nun regelmäßig am Unterricht teil. Nur wenige konnte ich bisher noch nicht „einfangen“, dies gilt z.B. für die aus Frankreich kommenden. Doch auch für diese wird sich in Kürze eine Lösung ergeben.

Ist also alles wie vorher? Nein, keineswegs!

Unterricht findet statt, aber in manchem anders als vorher, was kein Nachteil sein muss.

Viele Schüler*innen kommen wie vor der Krise zu mir nach Hause in meine Unterrichtsräume. Hier sitzen wir uns nun, etwas ungewohnt, mit reichlich Abstand gegenüber. Die Schüler*innen stimmen selbst ihr Instrument,in der Regel mit einem Stimmgerät oder nach von mir gegebenen Tönen, führen ihr Aufgabenheft und machen auch die Eintragungen in den Noten. Manche tragen eine Maske, andere nicht.

Ich persönlich bin der Meinung, dass, nach allem, was ich bisher gehört habe, eine Maske bei genügend Abstand voneinander nicht notwendig ist, sofern sich alle an die normalen Verhaltensregeln beim Husten und Niesen halten und die Räumlichkeit regelmäßig gelüftet wird. Da ich im Unterricht relativ viel reden muss und mich durch die Maske daran gehindert fühle, verzichte ich selbst darauf. Auf ein Mitsingen verzichte ich ebenfalls und ersetze dieses, wo immer es geht und sinnvoll ist, durch Mitspielen Auch die offiziellen Vorschriften sehen Schutzmasken im Instrumentalunterricht nicht zwingend vor. Wer möchte, kann natürlich gerne eine solche tragen.

Einen anderen Teil meiner Schülerschaft unterrichte ich weiterhin über Skype. Die Qualität der Übertragung ist jedoch schwankend, da hierfür das Zusammenspiel der technischen Voraussetzungen bei meinen Schüler*innen und meiner eigenen im Zusammenhang mit der Auslastung des Internets keine zuverlässige Verbindung zulässt. Auch andere Plattformen wie etwa Zoom sind im Vergleich keine Verbesserung.

Grundsätzlich müssen alle, die den digitalen Unterricht dauerhaft in Anspruch nehmen wollen, früher oder später in eine bessere technische Ausstattung investieren. Hierzu gehört in erster Linie ein leistungsfähiger Internetanschluss. Des Weiteren sind ein moderner Router, ein gutes Mikrofon, eventuell mit integriertem Kopfhöreranschluss oder extra Kopfhörer, sowie ggf. eine externe Kamera als zusätzliche Ausrüstung zu einer besseren Übertragung nötig.

Zur Zeit bin ich dabei, mich über solche ergänzenden Möglichkeiten, die für Schüler*innen erschwinglich sind, zu informieren. Ich muss zugeben, dass es mir nicht leicht fällt, das nötige Interesse für diese technischen „Spielereien“ zu entwickeln, denn eigentlich würde ich mich viel lieber mit den Themen beschäftigen, die mir wirklich am Herzen liegen: der Musik und dem Musikunterricht.

In Zukunft wird es hoffentlich eine digitale Plattformen geben, die speziell auf qualitativ hochwertige Übertragung von Musikunterricht ausgerichtet ist. Die Möglichkeit einer Übertragung in Studioqualität wird zur Zeit diskutiert und ihre Einrichtung angestrebt. Dies ist aber jetzt noch „Zukunftsmusik“ und diese bessere Qualität wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht kostenfrei zu haben sein.

Im Moment sehe ich uns in dieser Beziehung noch in der digitalen Steinzeit, bin aber sehr gespannt, wann wir diese verlassen und in ein neues digitales Unterrichtszeitalter eintreten können.

Zu hoffen ist, dass wir schon vorher medizinische Mittel haben, um endlich dem Corona- Virus die Stirn zu bieten und es in die Knie zu zwingen.

So oder so, Gitarrenunterricht ist immer möglich, und wenn Sie Lust auf einen geregelten Unterricht haben, so rufen Sie mich doch einfach mal an.

Musikunterricht und Corona- alternative Wege im Instrumentalunterricht

Liebe Musik- und an der Gitarre Interessierte,

egal, ob Sie schon lange den Musik- bzw. Gitarrenunterricht bei mir wahrnehmen oder ob Sie vielleicht gerade jetzt mit dem Gedanken umgehen, das Gitarrenspiel zu erlernen, ich begrüße Sie sehr herzlich in diesen ungewöhnlichen Zeiten.

Den Erstgenannten möchte ich an dieser Stelle einen besonderen Dank für ihre z.T. schon jahrelange Treue und das in mich gesetzte Vertrauen aussprechen.

Dieses primitive und völlig überflüssige Corona- Virus, nicht Fisch und nicht Fleisch, nicht Mensch, Tier oder Pflanze, ist gerade dabei, unser gesamtes Leben auf den Kopf zu stellen. Ich denke, wir sollten uns das nicht gefallen lassen. Wichtig ist es jetzt, Mittel und Wege zu finden, schnell umsetzbare Lösungen, damit umzugehen.

Für meine Arbeit, den Musik- und Gitarrenunterricht, sehe ich zur Zeit nur einen gangbaren und schnell verfügbaren Weg: den Unterricht über das schon bestehende soziale Netzwerk SKYPE. Der Musikunterricht über Skype ist sicherlich keine ideale Lösung, da dieses Medium für das Übertragen von Sprache und bewegten Bildern gedacht ist und nicht für die Wiedergabe von Musik.

Als Not- und Übergangslösung und später vielleicht als sinnvolle Ergänzung zum „normalen“ Musikunterricht scheint es mir aber ein gutes Angebot zu sein.

Wie ich beim Ausprobieren dieses neuen Mediums schon bemerkt habe, muss ich meine Methode daran anpassen und manches im Ablauf verändern. So ist z.B. ein gemeinsames und gleichzeitiges Spiel mit dem Schüler, bedingt durch „Aussetzer“ der Technik, zur Zeit nicht möglich und ich kann den anderen, während ich musiziere, auch nicht gut hören. Es funktioniert aber, dass ich etwas vorspiele und ich kann das Spiel des Schülers gut hören und sowohl dieses als auch die Spielbewegungen korrigieren. Das ist schon viel.

Wenn Sie Interesse haben, diesen ungewöhnlichen Weg für eine ungewisse Zeit mit mir zu gehen, schlage ich folgenden Ablauf vor:

  1. Wir nehmen telefonisch Kontakt auf, um die notwendigen Voraussetzungen im persönlichen Gespräch zu klären, und vereinbaren einen ersten Kontakt über Skype.
  2. In diesem ersten Kontakt probieren wir die technischen Gegebenheiten aus und besprechen den Unterrichtsverlauf. Danach machen wir ggf. einen Termin für die erste Unterrichtsstunde.
  3. Wir führen den ersten Unterricht durch und klären, ob wir diesen für die nahe Zukunft so fortsetzen wollen.

Möglicherweise liegt in dem momentanen Chaos auch eine Chance und es eröffnet sich tatsächlich eine Möglichkeit, den traditionellen Musikunterricht sinnvoll zu ergänzen. Vielleicht findet sogar die eine oder der andere den Weg auf diese Weise zum Gitarrenspiel, denn es ist durch die erzwungene Isolation und Beruhigung des öffentlichen Lebens auch mehr Zeit, den eigenen Bedürfnissen nachzuspüren und Dinge zu beginnen, für die sonst keine Ruhe zu sein scheint.

Bleiben Sie gesund, ohne Virus und genießen Sie den Frühling, der sich schon eingestellt hat, aber leider kaum Beachtung findet und wenn Sie Lust auf dieses kleine Skype- Abenteuer haben, melden Sie sich bitte bei mir. Ich freue mich darauf.