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Aktuelles/Archiv

Frühlingskonzerte

Der beginnende Frühling erfreut nicht nur mit der einen oder anderen lauen und sonnigen Stunde sowie den ersten, neugierig aus der Erde hervorschauenden Schneeglöckchen und Krokussen, sondern auch mit vielversprechenden Konzerten. Zusätzlich zur Vielfalt der Farben in dieser verheißungsvollen Jahreszeit, die unsere Augen erfreut, können wir auch unseren Ohren einen Genuss mit den Klangfarben der Gitarre bereiten.

Am Donnerstag, den 6.4.2017 um 19.30 Uhr spielt das Alegrias Guitar Trio im Festsaal des Alten Rathaus in der Bismarckstraße1 in Völklingen im Rahmen der Konzertreihe „Carbon und Stahl“.

Die drei Mitglieder des Ensembles, Dimitri Laventiev, Takeo Sato und Klaus Wladar, haben alle ein Meisterklassenstudium bei Prof. Franz Halasz an der Musikhochschule in Augsburg absolviert.

Seit 2007 spielen sie gemeinsam als Gitarrentrio und alle sind auch weiterhin solistisch hervorgetreten und mittlerweile an verschiedenen Orten als Dozenten für Gitarre tätig.

Takeo Sato wurde 1982 in Saarbrücken geboren und hatte seit seinem neunten Lebensjahr zunächst Unterricht bei seinem Vater Kazuo Sato, der vor allem als Instrumentenbauer von hochwertigen Meistergitarren bekannt ist. Später begann Takeo, zunächst privat und dann als Jungstudent, ein Studium bei Prof. Ansgar Krause an der Hochschule für Musik in Saarbrücken. Prof. Krause ist mir noch aus meiner eigenen Studienzeit bekannt. Er war damals mein Lehrer im Fach Gitarrenmethodik, also in der „Kunst“ des Unterrichtens.

Wahrscheinlich wird Takeo Sato in dem Konzert eine Gitarre seines Vaters Kazuo spielen und wir dürfen uns auf ein besonderes Konzerterlebnis freuen, denn die Literatur für Gitarrentrio ist nur selten zu hören.

Konzerte von Gitarrensolisten kann man dagegen häufiger besuchen. So sollte ursprünglich der 1987 in Belgrad geborene Ivan Petricevic am Donnerstag, den 20.4.2017 um 19.00 Uhr im Saal des Rathauses Tholey spielen. Wie ich in einer neueren Ankündigung lesen konnte konnte, tritt an seiner Stelle die in Köln studierende, junge Gitarristin Ho Yan Kok auf. Die norwegische Künstlerin mit koreanischen Wurzeln hat Werke von Komponisten vorbereitet, die alle ein besonderes Verhältnis zur Gitarre haben. So hat etwa J.S. Bach eigentlich gar keinen Bezug zur Gitarre, da es sie, zumindest in der heutigen Form, noch gar nicht gab. Trotzdem ist er, da er die Verwandte der Gitarre, die Laute, mit sehr gehaltvollen Werken bedacht hat, einer der meistgespielten " Gitarrenkomponisten". Für Astor Piazolla gilt Ähnliches. Er kannte die moderne Gitarre, ist aber, obwohl er nur sehr wenig für sie komponiert hat, einer der wichtigsten Komponisten des 20. Jhd. für dieses Instrument, da von seinen Werken sehr viele Bearbeitungen für die Gitarre angefertigt wurden und werden. Toru Takemitzu schließlich gehört zu den Komponisten, die in Klangfarben denken. Aus diesem Grunde hat es ihm die Klangfarbenvielfalt, die ein Künstler der Gitarre entlocken kann, besonders angetan.

Das Konzert ist Teil der „Neunten Gitarrentage für Kinder und Jugendliche im Saarland“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Kurses werden bei dem Konzert anwesend sein und, wie bei dieser Gelegenheit üblich, dem Künstler nach dem Konzert Fragen zu seiner Person und seinem künstlerischen Werdegang stellen. Diese Möglichkeit, den Künstler sehr persönlich kennenzulernen, ist auch für den außenstehenden Besucher von besonderem Reiz.

Ich wünsche Ihnen im beginnenden Frühling und in den angekündigten Konzerten viele glückliche Momente.

 

www.alegriastrio.de

www.gitarrentagekindersaar.com

www.ivanpetricevic.com

www.carbon-und-stahl.de

Zweite Buchempfehlung

2000 Gitarren- Die ultimative Sammlung

Kerkdriel 2014 (Librero- Verlag)

Die Gitarre ist vor ca. 500 Jahren in Spanien entstanden. Damals hatte sich überall in Europa die ursprünglich aus dem arabischen Raum stammende Laute verbreitet. Nur in Spanien gab es dazu einen Gegenentwurf, nämlich die Vihuela de mano, die mit der Gitarre eng verwandt ist, auf der man anspruchsvolle Kunstmusik spielte; sowie die eher für Unterhaltungs- und Tanzmusik verwendete vierchörige Renaissancegitarre.

Meinen Schülern sage ich in diesem Zusammenhang gerne mit einem Augenzwinkern, dass die Spanier, nachdem sie sich der maurischen Fremdherrschaft im Süden des heutigen Spaniens gerade militärisch entledigt hatten, aus lauter Trotz mit der arabischen Laute nichts mehr zu tun haben wollten und deshalb die Gitarre erfanden- ein eben durch und durch spanisches Instrument. Beide Instrumente, die Vihuela und die Renaissancegitarre betrachte ich als direkte Vorgänger unser heutigen Konzertgitarre und diese wiederum als Ausgangspunkt für die vor allem in der Rock- und Popmusik verwendeten Western- und E- Gitarren.

Da die Gitarre niemals Orchesterinstrument war und daher auch keiner vereinheitlichten Konstruktion bedurfte, gibt es sie heute in einer schier unglaublichen Vielfalt, wie wir sie von keinem anderen Musikinstrument kennen.

Diese Vielfalt wird nun in dem am Anfang genannten Buch auf beeindruckende Weise deutlich. Die Instrumente sind wunderbar fotografiert, sodass sie für jeden Betrachter einen wahren Augenschmaus bedeuten. Für jeden Gitarrenfreund, egal ob an klassischer Gitarrenmusik, Rock- oder Jazzklängen interessiert, handelt es sich nach meiner Meinung um ein besonderes Weihnachtsgeschenk für wenig Geld ( ca. 20 EUR ).

Sollte das Christkind oder der Weihnachtsmann dem einen oder anderen nicht nur ein Buch, sondern sogar eine Gitarre bescheren, so erkläre ich mich gerne bereit, ihm beim Umgang mit diesem wunderbaren Instrument behilflich zu sein.

In diesem Sinne wünsche ich allen Besuchern meiner Website eine besinnliche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest.

Konzert in Dillingen

Endlich, nach einer langen Pause im Hinblick auf Veranstaltungen mit klassischer Gitarrenmusik, können wir uns wieder auf einen Solisten der Extraklasse freuen.

Am Sonntag, den 4.12.2016, kommt Tristan Angenendt nach Dillingen ins Café Reinhardt, Stummstraße 66, und wird uns dort im Rahmen der hier regelmäßig stattfindenden Gitarrenmatinée eine Kostprobe seines virtuosen und makellosen Gitarrenspiels servieren. Das Konzert beginnt um 10.30 Uhr und wie immer ist der Eintritt zu diesem frei, der Künstler kann aber hinterher durch eine Hutspende gebührend gewürdigt werden. Wer rechtzeitig kommt, kann sich vorher bei einem reichhaltigen Frühstück im Café für das Konzert stärken. Auf diese Weise verbindet man das Angenehme mit dem Angenehmen und erspart dem Künstler die Nebengeräusche eines knurrenden Magens. Ich für meinen Teil beginne jeden Besuch der Dillinger Gitarrenmatinéen auf diese Weise.

Tristan Angenendt wurde 1985 in Wesel geboren und hat nach dem Besuch der dortigen Musikschule eine Ausbildung bei Hubert Käppel in Köln als Jungstudent der Musikhochschule absolviert. Weiterhin nahm er Unterricht bei zahlreichen international bekannten Gitarrenvirtuosen, um sein Spiel zu vervollkommnen, unter anderem bei Aniello Desiderio an der „International Guitar Academy“ in Koblenz. Bei „youtube“ gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich schon vorher einen Eindruck vom Künstler und seinem Spiel zu verschaffen. Ich habe dieses auch getan,musste aber wie immer feststellen, dass eine solche Aufnahme nur ein sehr leiser Abklatsch eines live gehörten Konzertes sein kann.

In diesem Sinne: Freuen Sie sich mit mir auf die Matinée, auf den Künstler und vielleicht auf ein gutes Frühstück mit einem anregenden Gespräch.

Viele Grüße

Peter- Chr. Reimers

www.tristanangenendt.de

www.kultur-und-gitarre.de

Die Elbphilharmonie und andere Urlaubserinnerungen und -gedanken

Die Urlaubszeit geht allmählich zu Ende. Die Schulferien sind vorbei und der Arbeitsalltag ist bei den meisten wieder eingekehrt.

Für mich bedeutet dieser, regelmäßig zu unterrichten. So wie ich wird mancher wieder gerne in diesen Alltag, Büro, Werkstatt, Geschäft, Schule oder Uni zurückkehren, andere mit gemischten Gefühlen. Denn der Arbeits- oder Schulalltag bedeutet ja auch Zeitdruck, Anstrengung und manchmal auch Enttäuschung. Umso wichtiger werden nun die mit Freuden gefüllten Freiräume, die wir uns in der Arbeitswoche selber schaffen müssen. Treffen und Gespräche mit Bekannten und Freunden, das regelmäßige Training im Sportverein oder Fitnesscenter, der Tanzkurs, die Chorprobe, der wöchentliche Musikunterricht mit gemeinsamem Musizieren und neuen Anregungen für die eigenständige Beschäftigung mit Musik gehören dazu.

Während meiner Urlaubsreise mit Aufenthalten in Osnabrück, mit geschichtsträchtiger Altstadt, Lübeck, mit mittelalterlichem Gängeviertel, List auf Sylt, mit hinreißender Dünenlandschaft und frei laufenden Schafen und einer Nordsee, die uns lehrt, welche Bedeutung das Wort „Naturgewalten“ hat, machte ich auch zweimal Station in Hamburg.

Weil es sich dabei um meine Geburtsstadt handelt, gebe ich zu, dass meine Begeisterung nicht ganz unvoreingenommen ist. Tatsache ist aber: Hamburg entwickelt sich ständig weiter, erfindet sich immer wieder neu, ohne die große Tradition zu vergessen. Für mich hielt Hamburg die aus dem alten Zollhafen erwachsene, neue „Hafencity“ als Überraschung bereit. Ein völlig neues Stadtviertel, welches futuristische, moderne Bauten und die wunderschöne alte Speicherstadt mit malerischen Blicken auf den Hafen und die Elbe verbindet. Als Blickfang und neues Wahrzeichen der Stadt thront hier die in jedem Detail beeindruckende „Elbphilharmonie“ auf dem Fundament des alten „ Kaiserspeichers A“ und lässt sich schon jetzt, noch nicht ganz fertig, von den Besuchern bestaunen. Dass an dem Bauwerk sechs Jahre länger als geplant gearbeitet wurde, und es mit Kosten um die 790 Millionen Euro um ein Mehrfaches teurer geworden ist als geplant, konnte jeder den Medien entnehmen. Ohne dies entschuldigen zu wollen, muss ich doch sagen, dass am Ende etwas Großes, Einmaliges und bleibend Beeindruckendes entstanden ist: 120.000 Quadratmeter für drei Konzertsäle, einer davon mit 2100 Plätzen, einem Hotel, Restaurants und 45 Eigentumswohnungen. Jährlich werden hier 200 bis 250 Konzerte von höchster Qualität stattfinden und Tausende von Zuhörern werden diese genießen können. Sie werden damit die Freiräume, die sie in ihr Arbeitsleben eingeplant haben, mit musikalischen Erlebnissen füllen können und die Erinnerung daran in ihren Alltag mitnehmen.

An dieser Stelle kommt bei mir der Gedanke auf, ob diese tausendfache Freude und diese tausendfachen glücklichen Momente die genannten unglaublichen Kosten, im Nachhinein betrachtet, nicht doch wert sind. Mancher der mit Musik „infizierten“ Hörer wird vielleicht auch den Versuch wagen, egal in welchem Alter, selbst zu einem Instrument zu greifen, um dieses zu erlernen. Sollte dieser zur Gitarre greifen wollen und im Raum Saarbrücken wohnen, so wird er sich möglicherweise zu mir nach St. Arnual in den Unterricht „ verirren“. Hier können wir uns zusammen von der Kunst anstecken lassen. Die Kosten hierfür halten sich übrigens im Vergleich mit denen der Elbphilharmonie in bescheidenem Rahmen.

Ich jedenfalls freue mich auf ein erstes Zusammentreffen.

Peter- Chr Reimers