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Zum Tode von Wolfgang Lendle
Wolfgang Lendle verstarb unerwartet am Dienstag, den15.3.2016 im Alter von 68 Jahren.
Durch den Saarbrücker Gitarristen und Gitarrenlehrer Olaf Prätzlich erfuhr ich Ende letzter Woche vom überraschenden Tod Wolfgang Lendles.
Im Unterschied zu Prätzlich habe ich weder bei Lendle studiert noch private Kontakte zu ihm unterhalten. Trotzdem hat der Mensch und Künstler Wolfgang Lendle auch für mich eine große Bedeutung.
Zunächst hatten der aus Trier stammende Lendle und ich einen gemeinsamen Lehrer. Der damals auch am Konservatorium in Prag tätige Gitarrenprofessor Jiri Jirmal war zweimal für längere Zeit als Gitarrendozent an der Musikhochschule des Saarlandes beauftragt. In die erste Phase fällt die Studienzeit Wolfgang Lendles, in die zweite meine eigene. Interessanterweise scheint der Unterricht bei Jirmal eine geringere Bedeutung für Lendle gehabt zu haben als der bei Martin Galling, einem Pianisten und Cembalisten, welcher ebenfalls an der Musikhochschule dozierte und das Fach Kammermusik unterrichtete.
Hier zeigt sich, und in diesem Punkt fühle ich mich ihm sehr eng verbunden, dass Lendle stets über den Tellerrand der Gitarre hinausschauen wollte. Es wird deutlich , dass sein Interresse der Musik in ihrem umfassenden Wesen und ihrer über das eigene Instrument hinausreichenden allgemeinen Bedeutung galt, und eben nicht auf die Gitarrenmusik beschränkt war. Durch diese tiefe Einsicht und seine Konzentration auf die pure musikalische Gestaltung, völlig losgelöst von den scheinbaren Widrigkeiten und Beschränkungen der Gitarre, sind ihm Interpretationen gelungen, die auch weit in die Zukunft reichend ihre Gültigkeit und Vorbildlichkeit behalten werden.
Will man ein Werk aus dem spanischen oder südamerikanischen Repertoire in einer hervorragenden Interpretation kennenlernen, so kann man getrost auf die Einspielungen Lendles zurückgreifen. Dieses gilt in besonderem Maße für die Werke von Tarrega, Rodrigo und Villa- Lobos. Seine unglaubliche motorische Begabung lässt in keiner Sekunde die spieltechnischen Schwierigkeiten der Gitarre erahnen. Wo andere, und da schließe ich mich selbst gerne ein, sich mühen, bei besonders virtuosen Passagen das angefangene Tempo wenigstens zu halten und manchmal daran scheitern, da setzt er noch eins drauf. Die virtuosen Stellen erfahren bei ihm noch eine Steigerung, wodurch ihre musikalische Wirkung in erstaunlicher Weise verstärkt wird. Lendle kannte einfach keine Barrieren und Grenzen, sondern er machte, was die Musik verlangt. Hiermit versetzt er nicht nur den Hörer in Erstaunen und erzeugt Begeisterung, sondern bereitet auch sich selbst damit die größte Freude. Das Zirzensische, Artistische in der Musik schien ihm ein besonderes Vergnügen zu bereiten. Neben der emotionalen Deutung der Musik ist es dieses, was den wahren Virtuosen ausmacht.
Seine Vorliebe für spanische und südamerikansche Musik zeigt sich auch in seiner Diskografie. Besonders empfehlen möchte ich Ihnen die CD „ Spanish Guitar Music“ und die Gesamtaufnahme der Werke für Gitarre von Villa- Lobos.
Ich durfte Herrn Lendle vor langer Zeit bei einem Meisterkurs in Waldfischbach- Burgalben in der Pfalz kennenlernen und habe ihn als warmherzigen und bescheidenen Menschen in Erinnerung.
Hiermit möchte ich auch seiner Familie mein herzliches Beileid aussprechen.
Chapeau! Ein Großer ist gegangen
Peter- Christian Reimers
Gitarrenunterricht in Saarbrücken
Da ich in der letzten Zeit im Raum Saarbrücken in verschiedenen Publikationen für meinen Gitarrenunterricht geworben habe, möchte ich mich heute vor allem an die wenden, die über diese Anzeigen auf meine Webside aufmerksam geworden sind.
Sie können hier sowohl vieles über meine Person und mein Unterrichtskonzept erfahren als auch meine Überlegungen über Musik und Musikunterricht nachlesen. Wahrscheinlich werden Sie bemerken, dass die Gitarre und ihre Literatur einen zentralen Platz in meinem Leben einnimmt und das Unterrichten für mich eine echte Herzensangelegenheit ist. Das Instrument und meine Schüler sind mir wichtig und stehen im Mittelpunkt meiner täglichen Arbeit.
Gleiches trifft noch auf eine Handvoll weiterer Kollegen zu, die auf Grundlage einer vergleichbaren Qualifikation Unterricht in Saarbrücken anbieten. So z.B. auf Frank Brückner, Michael Marx und Olaf Prätzlich, die alle an der städtischen Musikschule neben der alten Feuerwache unterrichten, sowie auf Lars Basler der, wie ich, als freiberuflicher Gitarrenlehrer tätig ist. Bei allen diesen Lehrern können Sie sicher sein, dass Sie oder ihr Kind einen hochqualifizierten Unterricht durch einen examinierten Musikpädagogen bekommen.
Bei den Lehrern, die an den verschiedenen privaten Musikschulen in Saarbrücken ihren Unterricht anbieten, trifft dieses, meines Wissens, in keinem Fall zu. Informieren Sie mich bitte, falls ich hier etwas Falsches vermute. Es mag sich bei diesen Lehrern um gute Musiker handeln, die auch schon lange Erfahrung im Unterrichten gesammelt haben, aber um das Spiel der klassischen Gitarre zu unterrichten, sind diese Voraussetzungen nicht ausreichend. Hierzu gehört ein abgeschlossenes Studium an einer Musikhochschule oder einem gleichwertigen Konservatorium im Studiengang „Musiklehrer für Gitarre“. Mancher mag sich hier fragen, ob für den Unterricht von Anfängern nicht auch weniger Vorkenntnisse ausreichen, besonders dann, wenn am Anfang das Gitarrenspiel „nur“ zur Liedbegleitung vorgesehen ist. Nach meiner festen Überzeugung sind aber auch dann gute Grundlagen im Spiel der klassischen Gitarre die beste Voraussetzung. Dies gilt auch, wenn später das Spiel der Western- und E-Gitarre angestrebt wird. Direkt mit diesen Instrumenten zu beginnen, hat besonders für Kinder fatale Kosequenzen, da der Weg zur Konzertgitarre aufgrund falsch gelegter Grundlagen fast nicht mehr möglich ist. Das Erlernen der klassischen Gitarre geht einher mit dem Erlernen einer universellen, auch auf allen anderen Gitarrenarten einsetzbaren Technik, wohingegen z.B. für die E-Gitarre sehr spezielle Bewegungsabläufe angewandt werden und das gute Spiel der klassischen Gitarre damit unmöglich wird. Im Ergebnis heißt das dann, dass der Zugang zur und die Bereicherung durch die klassische Musik mit der Gitarre diesen Kindern dauerhaft versperrt bleibt.
Dringend warnen möchte ich sogar vor Lehrern, die Unterricht an drei oder sogar vier verschiedenen Instrumenten anbieten. Sie dürfen getrost davon ausgehen, dass die Qualifikation dieser Lehrer höchstens für ein oder zwei Instrumente wirklich vorhanden ist und diese das Spiel der anderen nur mangelhaft lehren können. Die Bezeichnung „Musiklehrer“ ist keine geschützte Berufsbezeichnung und jeder, der sich in diesem Bereich betätigen möchte, kann sich so nennen.
Keiner der von mir am Anfang genannten Kollegen unterrichtet noch ein weiteres Instrument, weil alle genau wissen, dass dieses nur auf einem wesentlich geringerem Niveau möglich wäre und keiner von ihnen würde sich damit zufrieden geben.
Wenn Sie also auf der Suche nach gutem Unterricht für sich oder Ihr Kind sind, geben Sie sich nicht mit wenig zufrieden, sondern setzen Sie auf Qualität. Gerade im Anfängerbereich ist das Schaffen guter Grundlagen wichtig und jede mangelhafte Vermittlung dieser Fundamente kann musikalische Fortschritte dauerhaft unmöglich machen.
Wenn Sie Interesse an meinem Unterricht haben, so würde ich mich über eine telefonische Anfrage sehr freuen. Zu einem Unterricht auf Probe, auch über einen längeren Zeitraum, bin ich gerne bereit. Über die entstehenden Kosten und die Termingestaltung gebe ich Ihnen auch gerne telefonisch Auskunft.
Zum Schluss möchte ich noch auf ein bevorstehendes Gitarrenkonzert der Extrakasse hinweisen:
Am Donnerstag, den 10.3.2016 spielt das Artis Gitarrenduo um 19:3 Uhr in der Konzertreihe „Carbon und Stahl“ im Festsaal des Völklinger Rathauses. Ich durfte die beiden Künstler bereits am Jahresbeginn in einem Konzert erleben und war begeistert: Klassisches Gitarrenspiel auf höchstem Niveau. Viel Spaß dabei!
Jahreswechsel 2015/2016
Nachdem zur Zeit und auch in naher Zukunft keine außergewöhnlichen Ereignisse im Zusammenhang mit der Gitarre bevorstehen, möchte ich heute ausnahmsweise über meine eigene Arbeit berichten.
Es ist nicht die eines konzertierenden Künstlers, sondern die eines lehrenden und vermittelnden Musikers. Mein eigenes Musizieren als Gitarrenlehrer besteht zunächst aus einem täglichen einstündigen Technik- Training, mit dem ich versuche, meine Fingerfertigkeit am Instrument zu erhalten und nach Möglichkeit, über einen langen Zeitraum betrachtet, noch zu steigern. Dieses Üben ist für mich so etwas wie eine meditative Übung, bei der ich mich intensiv konzentriere und auf die ich auch in der beginnenden weihnachtlichen Ferienzeit keinesfalls verzichten möchte.
Weiterhin beschäftige ich mich mit Vortragsstücken, die ich im Moment mit Schülern erarbeite oder in der nächsten Zeit erarbeiten möchte. Gegenwärtig ist dies z.B. die „ Pauana alla Veneciana“ von Hans Judenkünig aus seiner Lautenschule von 1523, an der mich die tänzerisch, leichtfüßig daherkommende Melodie sowie die harmonische ungewöhnlichen Momente begeistern, die sich aus seiner noch nicht vollzogenen Abkehr von den alten Kirchentonarten ergeben: für unsere „Dur-Moll- Ohren“ erstaunliche Klänge.
Auch J.S.Bach habe ich nach vielen Jahren erstmals wieder in den Fingern. Seine Bouree aus der Suite in e-Moll BWV 996, die sehr wahrscheinlich für Lautenklavier komponiert wurde, gehört technisch zu den einfacheren Bach-Werken, hat aber alles, was die bachsche Musik ausmacht. Neben einer eingängigen, mitreißenden Melodik einen wunderbar geführten Kontrapunkt in der Bassstimme und sich ständig steigernden harmonischen Reichtum. Ein Stück, das mich, wenn es so richtig läuft, begeistert. Herrliche Musik!
Daneben wird mich der für alle Gitarristen unentbehrliche Fernando Sor in den Ferien begleiten, sowohl mit seiner gediegenen Handwerkskunst als auch den immer wiederkehrenden, kleinen harmonischen und melodischen Überraschungen. Einige seiner Etüden sind meisterhaft gestaltete musikalische Miniaturen.
Ähnliches gilt auch für Francisco Tarrega, der mit seinem Präludium Nr. 4 in E-Dur ein wundervolles Kabinettstückchen komponiert hat, welches deutliche Merkmale der Romantik aufweist und die klanglichen Möglichkeiten der Gitarre beispielhaft deutlich macht.
Zum Schluss wird mich noch ein anderer Komponist beschäftigen, der sogar vielen Gitarristen unbekannt ist: Pierre Lerich hat mit seiner „Introduction et Serenade pour Django“ ein anspruchsvolles Werk geschaffen, das den Spieler oder Hörer nach einer liedhaften Einleitung mit einem tänzerischen und jazzigen Stück voller Lebensfreude unterhält , welches uns in die Jazz- Welt Django Reinhardts entführt.
Meine Freude auf diese Musikstücke wächst beim Schreiben dieser Zeilen und ich möchte auch Sie ermuntern, wenn Sie schon ein Instrument spielen, die hoffentlich stressfreie Weihnachtszeit zu nutzen, um Stücke hervorzuholen, an denen Sie sich schon früher erfreut haben, um diese erneut zum Leben zu erwecken und sie zu genießen.
Wenn Sie noch kein Instrument spielen, kann jetzt der Moment sein zu überlegen, ob Sie sich nicht im nächsten Jahr zusammen mit einem kompetenten Lehrer auf den Weg machen wollen.
Mit einem Musikinstrument können Sie Ihr Leben um glückliche Augenblicke bereichern. Versuchen Sie es!
Ein gesegnetes Weihnachtsfest 2015 und einen guten Rutsch ins Jahr 2016
Peter-Christian Reimers
Konzerte im Dezember
Nach dem Konzert des Niehusmann- Gitarrenduos am Sonntag, dem 6.9.2015, im Cafe Reinhard in Dillingen in der Stummstraße erwartet uns an gleicher Stelle am Sonntag, den 6.Dezember, wie immer um 10.30 Uhr, ein weiteres Gitarrenduo der Extraklasse.
Das Duo „Artemis“ besteht wiederum aus einem Gitarre spielenden Ehepaar. Julia und Christian Zielinski musizieren schon seit mindestens acht Jahren zusammen und waren waren schon vor ihrer Hochzeit ein erfolgreiches Ensemble. Wenn man ihr harmonisches Zusammenspiel betrachtet, kann man ihnen getrost noch eine lange gemeinsame Zukunft voraussagen. Auf ihrer Webside sind einige Beispiele ihres künstlerischen Zusammenwirkens schon im Voraus in Youtube- Beiträgen zu bestaunen. Vor allem beeindruckt ihr gemeinsamer auswendiger Vortrag. Und obwohl beide in ihre jeweilige Stimme versunken scheinen, ergibt sich dabei ein makelloses und tief empfundenes Ganzes. Ihr Repertoire scheint, anders als beim Niehusmann- Duo, vorwiegend aus Stücken des 20. und 21. Jhd. zu bestehen, einschließlich einiger Ausflüge in die eigentliche klassische Epoche, aus der sie zum Beispiel auch Musik von Rossini im Programm haben.
Sollte man ihr Konzert in Dillingen verpassen, so ist dieses bedauerlich, aber es gibt eine weitere Möglichkeit, die beiden im Saarland zu hören: Am Donnerstag, den 10.3. 2016, gastieren sie in Völklingen im Rahmen der Reihe „Carbon und Stahl“ im Völklinger Rathaus.
Hat man nach so viel professioneller Perfektion und Routine auch mal den Wunsch zu sehen, was der gitarristische Nachwuchs so zu bieten hat, gibt es hierfür Gelegenheit in der Musikhochschule des Saarlandes, Bismarckstraße 1 in Saarbrücken, am Dienstag, den 15.12., um 16.30 Uhr Uhr. Rangel Vielma Ender stellt hier in einem öffentlichen Konzert die künstlerische Abschlussarbeit vor, mit der er sein Musikstudiums mit dem Master abschließt.
www.kultur-und-gitarre.de
www.artis-gitarrenduo.de
www.hfm.saarland.de
